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Krippe / Kindergarten / Hort

Der evangelische Hilfsverein Vohenstrauß ist Träger der Einrichtungen. Interessantes und wissenswerte über den Hilfsverein tragen wir auf einer separaten Seite zusammen.

Hier hat das "Haus für Kinder Gottfried Sperl" einen eigenen Auftritt:
http://www.kita-gottfried-sperl.de

Da das Landratsamt Neustadt a.d. Waldnaab bereits Informationen rund um die Krippe, den Kindergarten und den Hort gesammelt und im Internet abrufbar gemacht hat, verweisen wir an dieser Stelle auf diese Inhalte:

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Evang. Gottfried - Sperl - Kindergarten (Geschichte)

seit 1897
Kindergarten

Im Februar 1897 wurde auf Initiative des damaligen Vohenstraußer Stadtpfarrers D. Gottfried Heinrich Sperl der Evang. Hilfsverein Vohenstrauß e. V. gegründet. Ziel dieser Vereinigung war zunächst ganz allgemein, "das evangelische Element im Markt Vohenstrauß zu stärken" (so Pfr. Dr. Volker Wappmann in der Festschrift 689.14 Kb "1897 - 1997: 100 Jahre Evang. Hilfsverein Vohenstrauß").

In einer "vertraulichen Mitteilung" war Folgendes zu lesen:
"In der Überzeugung, daß eine Stärkung des evangelischen Glaubens und des evangelischen kirchlichen Bewußtseins, namentlich unter unserer Jugend, vor allem Not thut, beabsichtigen wir, dahier eine evangelische Gemeindediakonie mit Kleinkinderschule, Krankenpflege und Handarbeitsschule ins Leben zu rufen."

Man hatte wohl sehr richtig erkannt, daß die religiöse Erziehung so früh als möglich einsetzen muß, will man erreichen, daß die Erwachsenen sich später mit ihrem Glauben identifizieren und für die Sache der eigenen Gemeinde engagieren.

Aber man täte den Gründungsvätern sicher Unrecht, wollte man unterstellen, ihnen sei es nur um die Stärkung des konfessionellen Bewußtsein gegangen. Sicherlich waren sie auch bewegt von der Sorge um die christliche Erziehung der Kinder insgesamt, die weithin doch im Argen lag.

Bereits im April 1897 ging man die Planung konkret an, im November des gleichen Jahres wurde das leerstehende ehemalige Distriktkrankenhaus (die heutige "POST") erworben, und im Jahr 1898 konnte unter Leitung der Neuendettelsauer Diakonisse Wilhelmine Löhner die Arbeit in der "Kinderbewahranstalt" [sic!] begonnen werden. Rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahrs 1902/03 wurde der Neubau, heute noch Bahnhofstraße 17, mit Gemeindediakoniestation, Schule und Kleinkinderschule bezogen.

Dabei war es nicht leicht gewesen, die Eltern von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihre kleinen Kinder in die Kinderbewahranstalt zu schicken. War es früher ohne eine solche Einrichtung gegangen, warum dann nicht auch noch heute - ein Argument, das zu allen Zeiten zu hören ist, besonders dann, wenn die finanziellen Mittel rar sind. Von einem regelmäßigen Besuch konnte lange nicht die Rede sein. Nur auf Weihnachten zu, so berichtet Schwester Auguste Küspert in ihrem Jahresbericht von 1903, strömten die Kinder in ungewohnten Scharen - natürlich in Erwartung eines Geschenkes.

Doch allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, daß bewußte religiöse Erziehung zu Hause so einfach nicht zu leisten sei. Und in Zeiten konfessioneller Machtkämpfe oder ideologischer Einflußnahme und Indoktrination (3. Reich) war es doch gut zu wissen, wo man hingehörte.

1966 konnte der "Kindergarten", zu dem sich mittlerweile die einstige "Kinderbewahranstalt" gewandelt hatte, in einen eigenen Neubau (Asylstraße 3), freilich in enger Verbindung zum alten Haus (Bahnhofstraße 17), umziehen. Fünf Jahre später endete die Zeit der Neuendettelsauer Diakonissen in Vohenstrauß, ein Einschnitt, der nicht nur für den Kindergarten, sondern für die ganze Gemeinde von großer Tragweite war. Die enge Verbindung von Kirche und sozialer Arbeit, das ist Diakonie, war seitdem so nicht mehr möglich. Insbesondere die stark konfessionelle Ausrichtung war zu Ende und machte in beiden Kindergärten einer freieren christlichen Erziehung Platz. Diese ist allerdings unverzichtbarer Bestandteil jeglicher Kindergartenarbeit in kirchlicher Trägerschaft.

1991, 25 Jahre nach der Errichtung des Neubaus, war eine gründliche Sanierung, verbunden mit einer Erweiterung des Kindergartens, notwendig geworden. Mehr als je zuvor kam es dabei auf ein gutes Miteinander aller Beteiligten an. Das Kindergartengesetz schreibt vor, daß die Errichtung von Kindergärten zu den Pflichtaufgaben der Kommune gehört, die Trägerschaft aber nach Möglichkeit in der Hand freier, vor allem kirchlicher Träger, liegen soll. Angesichts der hohen Kosten - die Maßnahme belief sich auf ca. DM 1, 3 Millionen - waren Verein, Landeskirche, Kommune und Staat aufs äußerste gefordert. Unter der Regie des Architekten Rudolf Meißner entstand eine Einrichtung, die man nur als gelungen und richtungsweisend bezeichnen kann. Am 31. Mai 1992 konnte der Kindergarten durch den damaligen Regensburger Kreisdekan OKR Gotthart Preiser eingeweiht werden. Er erhielt in Erinnerung und Referenz vor dem Gründer des Evang. Hilfsvereins Vohenstrauß e. V. den Namen "Gottfried - Sperl - Kindergarten".

Auf absehbare Zeit schien damit das Problem der Kindergärten in Vohenstrauß gelöst. Doch ein unerwarteter Baby - Boom machte neue Lösungen erforderlich. 1993 wurde eine dritte, 1995 eine vierte Gruppe vorübergehend in den eigens dafür umgebauten Räumen des ehemaligen Altenheims untergebracht. So schließt sich der Kreis.

Seit 1995 werden zusätzlich Schulkinder in einer hortähnlichen Einrichtung betreut. Mit ihnen besuchen über 100 Kinder jährlich den Evang. Kindergarten und werden durch qualifiziertes und hochmotiviertes Personal auf das Leben vorbereitet.

Seit 1996 liegt erstmals eine schriftliche Konzeption vor, die Auskunft gibt über alle Arbeitsbereiche des Evang. "Gottfried - Sperl - Kindergartens".